Gewerbegebiet Fuhlenhagener Weg in Talkau

Aktuell:
Sitzung des Planungs- und Bauausschusses der Gemeinde Talkau und Sitzung der Gemeindevertretung Talkau am 21.05.2024
- Änderung des Flächennutzungsplanes, hier: Aufstellungsbeschluss ergangen
- Bebauungsplan Nr. 9 "Gewerbegebiet Fuhlenhagener Weg" , hier: Aufstellungsbeschluss ergangen
Im Vorwege zu der Sitzung wurde die Gemeindevertretung mit einem Antrag um Verlegung der Beschlussfassung auf einen Zeitpunkt nach einer Informationsveranstalung der Einwohner Talkaus gebeten. Dies wurde ignoriert.
Auf Nachfrage wurde am 21.05.24 eine zeitnahe Information der Bewohner durch eine Einwohnerversammlung abgelehnt.
Ebenso wurde die Bitte um Durchführung einer Einwohnerbefragung zu dem Projekt abgelehnt.
Die WFL hat am 08.08.2024 deutschlandweit die Bauleitplanung und Erschließungsplanung ausgeschrieben ("...Planungsleistungen der Bauleitplanung als Änderung des Flächennutzungsplans und als Aufstellen eines Bebauungsplans einschl. gesonderter Fachplanungen und Gutachten. ...").
Am 29.04.2025 fand im DGH in Talkau eine Informationsveranstaltung der WFL zum geplanten überörtlich bedeutsamen Gewerbegebiet statt. Es waren zahlreiche Einwohner erschienen. Der überwiegende Teil der anwesenden stand dem Projekt kritisch gegenüber und hat dies auch deutlich gezeigt. Die Anwesenden machten ihre Ablehnung des Projektes sowie ihren Unmut über den mangelhaften Informationsfluss deutlich. Es wurde mehrfach der Wunsch nach alternativen Entwicklungsmöglichkeiten mit einer anderen Nutzung oder einer deutlich verkleinerten Fläche in Verbindung mit einem anderen Gewerbetyp vorgetragen.
Die Ablehnung des geplanten Gewerbegebietes gründete sich hauptsächlich
auf folgende Punkte:
- Größe der bebauten Fläche
- Lage am / im Dorf
- Art der Nutzung ("überörtlich bedeutsam")
- Beabsichtigte Gebäudegrößen
- Verkehrsanbindung (am nördlichen Ende)
- Zunahme von Lärmemissionen
- Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs auf der B207
- Zerstörung der Natur
- Wertverlust der angrenzenden Immobilien
Neben dem Bürgermeister und Gemeinderat gab es nur vereinzelte Befürworter - dies sollte den Verantwortlichen zu denken geben.
Erneute Flyer-Aktion am 09.05.2025.
Information der Dorfbewohner mit der Möglichkeit, in Form eines Antrages die Gemeindevertretung um Abstandnahme von weiteren Planungsschritten und der Einberufung einer Einwohnerversammlung zu bitten.
Dem Bürgermeister wurden Unterschriften von Einwohner für die Sitzung am 17.06.2025 übergeben.
Dies war ein letzter Versuch, den Bürgermeister von der Notwendigkeit einer Diskussion zu überzeugen und zur freiwilligen Abhaltung einer Einwohnerversammlung zu bewegen.
Am 04.06.2025 trafen sich der Unterzeichner sowie die Bewohner der Straße Op'n Hegbarg Bernd Kranich, Dirk Martens und Andreas Behrendt mit Bürgermeister Reimann zu einem Gespräch.
Mit dem Gespräch sollte die Gemeindevertretung auf das bisher mangelhafte Informationsverhalten der Gemeindevertretung gegenüber den Anwohnern und die erbetene Beteiligung der Bewohner an dem Projekt hingewiesen werden.
Bürgermeister Reimann betonte jedoch, dass er an den vorgestellten Plänen festhält und diese befürwortet.
Es wurde von seiner Seite kein Interesse an einer Diskussion mit der Einwohnerschaft oder der Entwicklung möglicher Alternativen bekundet. Nach seiner Ansicht liegt die Planung beim Landkreis und die talkauer Bewohner sollten sich mit ihren Bedenken an die entsprechenden Stellen wenden. Letztlich sieht der Bürgermeister seine Aufgabe nur noch in der Zustimmung zu den Plänen der Verwaltung in Mölln und der WFL.
Die Sorgen und Befürchtungen großer Teile der talkauer Bevölkerung, welche sich in einer ablehnenden Haltung gegenüber dem jetzigen Projekt zeigen, werden bewusst nicht beachtet.
In der Tagesordnung der GV-Sitzung am 17.06.2025 wurden die Anträge, welche auch als Anregungen verstanden werden können, nicht aufgenommen. Auf der Sitzung nahm der Bürgermeister dann zu den Anträgen Stellung. Die Gemeindevertretung wird demnach keine Alternativen zu dem bestehenden Projekt entwickeln . Eine Einwohnerversammlung soll nicht abgehalten werden. Stattdessen sollen weitere Informationsveranstaltungen folgen. Die Planungen werden fortgesetzt.
Dies zeigt das Selbstverständnis der Gemeindevertung und insbesondere des Bürgermeisters. Eine Diskussion soll nicht stattfinden obwohl eine nicht unerhebliche Anzahl von Bewohnern dies wünscht.
Von einem Miteinander oder der Vertretung der Interessen aller Einwohner kann nicht mehr die Rede sein.